Während in Deutschland die Produktion von Schweinefleisch Jahr für Jahr abnimmt, wird immer mehr Geflügel geschlachtet. Das spiegelt sich auch im Pro-Kopf-Konsum der Deutschen wider. Wieso sich der Markt so stark verschiebt und ob das mit der Nachhaltigkeit vereinbar ist, erfährst du in folgendem Blogbeitrag.
Ist Geflügelfleisch am Beliebtesten?
Der Verzehr von Schweinefleisch nimmt ab, während Geflügelfleisch sein Niveau halten kann. Auf dem deutschen Markt entfallen dabei 73 % der Produktion auf Hähnchen, 22 % auf Pute und knapp 3 % auf Ente. Global wächst der Markt für Geflügel immer weiter. Laut FAO gab es einen Anstieg von 4,7 % auf 130,5 Mio. Tonnen Schlachtmenge pro Jahr.
Doch was könnten Gründe für diese Verschiebung auf dem Markt sein und ist das mit der Nachhaltigkeit vereinbar?
Welche Nährwerte beinhaltet Geflügelfleisch?
Für den Verbraucher könnten die Nährwerte eine wichtige Rolle spielen. Geflügel ist proteinreich. Je nach Art und Teilstück enthält es zwischen 11 und 25 g Eiweiß. Auch gilt Geflügelfleisch als fettarm. Ein Stück Putenbrust beispielsweise hat auf 100 g Fleisch nur 1 g Fett.
Ist die Produktion von Geflügelfleisch nachhaltig?
Aus ökologischer Sicht ist der Konsum von Geflügel gegenüber dem von Schwein besser. Während für die Produktion von 1 kg Schweinefleisch 9 m2 Fläche benötigt werden, kommt Geflügel auf nur 6 m2. Das CO2 Äquivalent von einem 1 kg Geflügelfleisch aus konventioneller Zucht beträgt 3.508 g, wobei Schweinefleisch mit 3.252 g auskommt. Der leichte Vorteil für Schwein relativiert sich allerdings, wenn das Fleisch aus ökologischer Zucht kommt. Dann sind beide Sorten mit einem CO2 Äquivalent von 3.039 g gleich auf. Beim Wasserverbrauch hat Geflügel allerdings klar den Schnabel vorn. Für die Produktion von 1 kg Geflügelfleisch werden circa 4.300 Liter Wasser benötigt, beim Schwein sind es hingegen 6.000 Liter.
Wie steht es um die Haltung von Geflügel?
Betrachten wir das Thema Tierwohl: Der Handel setzt sich seit einigen Jahren für die Verbesserung der Haltungsbedingungen ein und hat mit der Initiative Tierwohl ein Programm geschaffen, um die Haltung von Nutztieren zu fördern, Betriebe zu prüfen und dem Verbraucher die Haltung des Tieres transparent darzustellen. In Deutschland stammen 80 % aller Hähnchen und Puten aus einem Stall, der der Initiative Tierwohl angehört. Im Gegensatz dazu sind nur 34 % der Mastschweine aus einem Initiative-Tierwohl-zertifizierten Betrieb.
Es darf allerdings nicht davon ausgegangen werden, dass ein Landwirt nur gute Tierwohlstandards hat, wenn er Mitglied in der Initiative Tierwohl ist. Viele Bauern, die regionale, kleine Metzgereien beliefern sind nicht so organisiert und erzielen in Sachen CO2-Bilanz und Tierwohl die besseren Werte. Dann ist es auch egal, ob Schwein oder Geflügel konsumiert wird. Statt jeden Tag die SB-Fleischtruhe des Discounters aufzusuchen, verringert sich der ökologische Fußabdruck und die Förderung des Tierwohls erheblich, wenn Fleisch in angemessenem Maß beim örtlichen Metzger eingekauft wird. Es lohnt sich immer zu hinterfragen, wo das Fleisch herkommt und welche Standards bei der Haltung gelten. Ein gutes Beispiel dafür sind die Weidehähnchen aus der Oldenburger Spezialitätenfleischerei Meerpohl.
Für mehr Daten und Fakten zum Thema Fleischkonsum empfehlen wir dir den Fleischatlas 2021.
Quellen:
Bildquelle:
unsplash
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